Die Dinosaurierfährte Eubrontes

Theropodenfährten haben etwas schaurig-schönes. Im Fährtentyp Grallator begegnen sie mir gelegentlich in den Sedimenten des Mittleren Keupers in Unterfranken. Hier erreichen sie Einzelabmessungen um etwa 10 cm Länge.

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Petrafakta 1998: Am Eingang zur Haupthalle fällt mir sofort ein beeindruckendes, weil großes und gut erhaltenes Trittsiegel eines dreizehigen Dinosauriers ins Auge. Sogar der Abdrücke von Klauen sind noch erkennbar. Die Länge des Trittsiegels beträgt 30 cm. Nach Angaben des französischen Händlers und Sammlers handelt es sich um Eubrontes veillonensis aus dem „Rethien“ (Rhät) von Les Sables d´Olonne, Westfrankreich, gefunden um 1985 (Slg Nr. 38).

Das Fährtenvorkommen in der Vendee an der Atlantikküste liegt allerdings nicht, wie ich inzwischen der Literatur entnehmen konnte, in der obersten Trias, sondern gehört bereits zum unteren Jura, dem dort sogenannten „Infralias“ (Hettang).

Eubrontes ist eine der ältesten bekannten fossilen Fährtengattungen und wurde bereits 1845 von E. HITCHCOCK nach Funden aus Massachusetts beschrieben. Er glaubte Fährten von riesigen Urvögeln vor sich zu haben und nannte sie „Ornithichnites“. Erst um 1870 klärte sich der Irrtum auf, und die Fährten wurden Dinosauriern zugeschrieben. Eubrontes-Fährten sind außer aus Frankreich und den USA noch aus Polen, der Slowakei, Italien und Australien bekannt.

Verursacher der Fährten ist möglicherweise der Theropode Dilophosaurus. Es konnten allerdings noch keine Knochenfunde in direktem Zusammenhang mit der Fährte gefunden werden. Die mutmaßliche Länge eines ausgewachsenen Tieres lag bei ca. 5-6m.

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Der Theropoden-Fährtentyp „Grallator“ aus dem Coburger Sandstein der Hassberge, Fundort Schönbachsmühle 1993. Die Spreizung zwischen den äußeren Zehen beträgt 8 cm

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