Wattendorf Grabung 2021

mit Coronavirus SARS-CoV-2 und Mutante in die Verlängerung.

Ein tragisches Ereignis im August überschattete alles und wird noch lange nachwirken.

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 Dr. Matthias Mäuser verstarb plötzlich und unerwartet am 24.8.2021!

Wir ehrenamtlichen Mitarbeiter nehmen Abschied von Matthias.

Die wissenschaftlichen Grabungen in den Plattenkalken von Wattendorf waren für ihn Passion,
mentaler Ausgleich und Quell wissenschaftlicher Herausforderungen.

Er ermöglichte uns Teil eines Grabungsteams zu werden,
dass an einer sehr bedeutenden Aufsammlung von einzigartigen Fossilien teilhaben durfte.

In langen Jahren intensiver Zusammenarbeit haben wir von ihm gelernt,
von seinen herausragenden fachlichen Kenntnissen partizipiert
und seinen kameradschaftlichen Umgang mit uns Laien geschätzt.

Die Zusammenarbeit mit ihm war stets geprägt von einem freundschaftlichen Miteinander und gegenseitiger Wertschätzung.
Er war eben kein „Wissenschaftler im Elfenbeinturm“.

Er wird uns fehlen, wenn wir in den kommenden Jahren nach den versteinerten Schätzen der Wattendorfer Lagune graben.

Vielen Dank für Alles!
Die Ehrenamtlichen

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Hatten wir am Ende der Grabung 2020 noch gehofft in 2021 die Einschränkungen der Pandemie hinter uns zu lassen, so mussten wir uns doch eines Besseren belehren lassen. Die gleichen Einschränkungen wie im vergangenen Jahr sind leider erneut zu beachten.
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Nachtrag zur Grabung 2020
Noch vor den ersten Aktionen in der Saison 2021 gelang noch im alten Jahr ein attraktiver Fund.

Mitte Dezember stand der Transport der letzten Fundstücke vom Steinbruch ins Museum an. Natürlich konnten wir der Versuchung nicht widerstehen noch ein bisschen zu klopfen. Und es hat sich gelohnt! Ein großer Tharsis sp. in einer Erhaltungsform zwischen „Weichteil- und Gräten-Erhaltung“, eingebettet im Liegenden der Schicht 9. Der Erhaltungszustand stellt einen seltenen Glücksfall dar. Außer Kleben der wenigen Plattenbruchstücke und etwas Präparationsarbeit ist kein größerer Aufwand erforderlich.


Während der Körper hinter den Genitalflossen teilweise noch Schuppen trägt, sind Haut und Schuppen im Bauchraum abgelöst. Die Rippen der Bauchhöhle unterhalb der Wirbelsäule, oberhalb die neural- und epineural-Fortsätze, liegen frei. Die inneren Organe und der komplette Verdauungstrakt sind nicht mehr vorhanden.
Für mich lässt sich daraus ableiten, dass der Fisch nach seinem Tod noch einige Tage in der Wassersäule trieb bevor er zu Boden sank. Zerfalls-Prozesse in der Bauchhöhle und strukturelle Schädigung beim Aufblähen des Gewebes durch die Verwesungsgase verstärkten den schnellen partiellen Zerfall. Fleisch, Haut und Schuppen lösten sich während der Trift partiell vom Skelett ab.

Nachdem der Kadaver auf den „Wannenboden“ gesunken war, ging dieser Prozess weiter was durch körpernah eingelagerte Schuppen und Flossenstrahlen belegt wird. Erst die nachfolgende Überdeckung mit feinen Kalkschlamm/ Algenmatten fixiert den Erhaltungszustand. Da keinerlei Fraßspuren zu entdecken sind, liegt die Vermutung nahe, dass der Fischkadaver in der lebensfeindlichen (anoxisch und übersalzen), dichteren Tiefwasser-Zone der „Wanne“ trieb und deshalb von keinem der zahlreichen Räuber aus den höheren Wasserschichten erreicht werden konnte.

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Grabungs-Aktionen bis zu Beginn der Hauptgrabung und danach
wurden von ehrenamtlichen Mitarbeitern des Naturkunde Museum Bamberg in Abstimmung mit Museumsleiter Dr. M. Mäuser organisiert und durchgeführt.

Nach monatelangem wechselhaftem Winterwetter und den massiven lockdown Einschränkungen war es endlich wieder soweit!  Unter den uns bereits aus dem Vorjahr bekannten Covid-Vorgaben, wollten wir bereits am 25. Feb. 2021 bei schönem Wetter eine 1. kurze Begehung des letztjährigen Grabungsareals durchführen.
Wie waren die Auswirkungen des Winters auf die Plattenkalk-Schichten der kleinen Restfläche aus dem Vorjahr?
Waren die Mengen an Schmelzwasser schon abgeflossen?
Hatte der Frost das Halden-Material weiter aufgespalten?
Wir wollten Antworten auf diese Fragen! Und wir wollten wieder mal raus!

Ja, das Wasser war weg, das Haldenmaterial teilweise weiter aufgespalten. Die Nachsuche bescherte uns leider keinen Erfolg. Auf die kleine Restfläche von 2020 hatte die strenge Frostperiode nur geringe Auswirkungen. Feiner Kalkschlamm aus der Umgebung, durch das Schmelzwasser transportiert, hatte sich beim Abtrocknen in Mulden und in allen Klüften abgesetzt und dabei einen dicken Schmierfilm hinterlassen.
Kleine Kunstwerke schuf „Väterchen Frost“ als Wasser gefror und dekorative Eisblumen den Kalkschlamm verdrängten. Die Abdrücke blieben nach dem Abtrocknen erhalten.

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Nachdem wir zunächst die verbliebenen Schichten neu eingemessen und nummeriert hatten, begannen wir mit dem Abbau. Das Glück war uns hold, schon die erste Platte die angehoben wurde bescherte uns schon einen schönen Fisch. Doch sollten wir damit nur bei Laune gehalten werden? Denn danach gab`s an diesem Tag nichts mehr fürs Museumsarchiv.
Im Anschluss hatten wir wochenlang wetterbedingte Zwangspausen auszusitzen, bevor wir im März unseren gewohnten Sammelmodus näherungsweise wieder aufnehmen konnten. 

Betroffen mussten wir den völlig unerwartete Ausfall unseres versierten Mitstreiters und Freundes Albert hinnehmen, schon kurz nachdem wir wieder wöchentlich, mit stetem Blick auf die Wetterprognosen, graben konnten.
Wegen einer schweren Erkrankung wird er uns für längere Zeit nicht mehr unterstützen können. Das ganze Team wünscht Ihm gute Besserung und baldige Genesung.

Albert bei der Bergung eines Fisches. Wir geben unser Bestes den Ausfall von Albert zu kompensieren.
Hartwig, Helmut, Uwe, Wolfgang
men at work 🙂

Auch nach der offiziellen Kerngrabung Mitte Juli wurden/werden wir die wöchentliche Suche nach Fossilien weiterführen.
Obwohl das diesjährige Grabungsareal uns kaum Hoffnung auf besondere Funde macht, wird weitergesucht solange das Wetter es zulässt!
Weshalb dieser Abschnitt des Lagunenbodens mit all den Aufwölbungen, Einsenkungen, Auf-/Ab-schiebungen und Verkarstungen ein so geringes Fossilinventar aufweist, ist völlig unklar.

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An dieser Stelle sei wieder darauf hingewiesen:
Das Begehen des Steinbruchgeländes ist grundsätzlich, auch an Wochenenden, nicht gestattet. Das Gelände wird Video überwacht. Die Grabungsflächen werden gesondert gesichert.
Nur für die Grabungszeiten des Museums Bamberg, wird die ca. 2m dicke Schicht „Wattendorfer Kalk“, die die laminierten Plattenkalke überdecken, mit maschinellem Einsatz abgeräumt.
Die Suche nach Fossilien ist nur auf diesem, für uns freigeräumten Areal möglich!

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Die Vorbereitungen der offiziellen Hauptgrabung
begannen am 17.5.2021. Von Seiten der Fa. A. Schorr stand uns dankenswerterweise wieder ein Bagger mit kompetentem Maschinen Führer zur Verfügung. 
Das Abbaggern der uns zugewiesenen neuen Grabungsfläche konnte „in Angriff“ genommen werden (Bild unten links). Das Abtragen der Deckschichten gestaltete sich unerwartet schwierig. Partielle massive Gesteinsstrukturen leisteten den Zähnen der Schaufel erfolgreich massiven Widerstand und stehen noch auf der Grabungsfläche.        
Parallel dazu wollten wir die Grabungs-Zelte und das „Frühstücks-Zelt“ aufgestellen. Dank der tatkräftigen Unterstützung durch Adi und Thomas aus dem Museum konnten 3 Zelte bis zum Nachmittag trotz Starkregen in Position gebracht werden (Bild unten Mitte).
Schon vor Arbeitsbeginn hatten wir uns Alle einem Covid-Schnelltest unterzogen, der glücklicherweise bei allen negativ ausgefallen ist (Bild unten rechts).

Eine Schotterwüste erwartet die Ehrenamtlichen nach dem Baggereinsatz (Bild oben links).
An günstigen Stellen der neuen Grabungsfläche konnte die oberste Lage unserer Grabungsschichten erschürft und im Umgriff systematisch freigelegt werden (Bild oben mittig). Dank der gemeinsamen Anstrengungen waren schon nach einem halben Tag die ersten kleineren Areale von Lehm und Gesteinsbrocken befreit (Bild oben rechts).
Geschätzte 5 bis 7 t Abraum konnten bei diesem schweißtreibenden Einsatz von den Aktivisten abgetragen und mit Schubkarren entsorgt werden. Aber das war nur ein ganz kleiner Teil dessen, was noch vor uns lag.

Bilder unten: von links nach rechts; Bruno, Hartwig und Helmut im Einsatz.

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Der Startschuss zur diesjährigen „Kerngrabung
unter Leitung von Dr. Mäuser  erfolgte am 2.6.2021. Die Grabungsdauer war auf etwa 6 Wochen veranschlagt.
Die außerordentlich stark zerklüftete Oberflächentopographie der neuen Fläche, und massive Karstlehmeinlagerungen beschäftigten uns noch wochenlang. Nachdem die ersten beiden Grabungszelte (Bild unten links) umgesetzt und der Abbau der Plattenkalke wieder möglich war, konnten wir sukzessive außerhalb der Zelte (Bild unten rechts) weitere Flächen für den Abbau vorbereiten.

Große Probleme bereitete uns der Karstlehm, der sich als feiner Film, aber auch cm-dick zwischen die Schichten eingelagert hatte. Fossilien auf der Plattenoberfläche waren kaum zu erkennen! Abbürsten, Streiflicht und wieder nichts drauf?
Selten genug war uns das Glück hold wie im Bild unten zu sehen. Ein cf. Thrissops sp. in Grätenerhaltung. Bei den Lichtverhältnissen unter den Zelten kaum zu erkennen.

Und dann noch das Wetter! Nach jedem stärkeren Schauer (davon gab es dieses Jahr genug) wurde der feine Lehm von allen Seiten in die Senke unter das 1. Zelt gespült. Jedes Mal, nach dem Abtrocknen, hatten wir den Spaß, die „Pampe“ mit Schaufel, Spachtel, und Besen wieder zu entsorgen.
Bild unten links: Uwe bei den letzten Arbeiten in der „Lehmsuhle“.

Bild unten rechts: Hartwig entfernt an anderer Stelle massive Verkarstungserscheinungen aus dem Untergrund, die das gesamte Schichtpaket durchbrochen hatten.

Zu den beschriebenen Schwierigkeiten gesellte sich noch eine hoffentlich nur zeitlich begrenzte Fossilarmut. Selbst die sonst so häufigen Brachiopoden und Flachmuscheln waren selten. Gefühlt näherten wir uns der Fundsituation im Solnhofener/Eichstätter Revier an. Aber resignieren gibt es nicht in unserem Vokabular!

All diese Widrigkeiten und Problemchen minimierten sich im Nachhinein zu absoluten Nichtigkeiten in Anbetracht des tragischen Todes von Matthias, der in uns noch lange nachwirken wird.

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geborgene Fundstücke:
Fotos einiger Fundstücken nach/bei der Bergung im Steinbruch. Häufig sind die Fossilien noch zum größten Teil unter einer abdeckenden Schicht verborgen. Fotos dieser Stücke (für den Präparator gegebenenfalls wichtig) werden wegen der geringen Aussagekraft in dem Bericht nicht veröffentlicht.

Fundbergungen die nach der Veröffentlichung des Berichts auf unserer Seite erfolgen, werden nachträglich eingepflegt.

Fische/Haie
In chronologischer Reihenfolge:

Ein Tharsis sp. in Grätenerhaltung. Tharsis sp. mit gut erkennbarem Hautschatten.
Aufgedeckt, die Schwanzflosse eines kleinen Engelhai. Noch ein Tharsis sp. in Grätenerhaltung.
Ein sehr großer Kugelzahn Fisch ca. 45 cm, großenteils noch komplett im Schichtverband.     Teile des Schädels sind erkennbar.

Wie schon häufiger wurde der Fisch kurz vor dem Wochenende entdeckt. Die Suche fehlender Kleinteile der Schwanzflosse zog sich noch über Stunden hin, bis in den Freitagabend. Für Montagmorgen war die Bergung geplant. Diverse Vorarbeiten und das markieren der Oberfläche des Schichtpakets mit Nummern in Feldern (als Orientierungshilfe für den Präparator) waren bis zum Mittag abgeschlossen. Beim Lösen der Schichten vom Untergrund zerbrach die große Gesamtfläche in viele größere und kleine Stücke die dann für den Transport auf Spanplatten versetzt wurden.

Das markierte Schichtpaket noch im Anstehenden. Markierte Schichten nach dem Tansfer auf eine Spanplatte.
Teil eines grossen Speiballen mit Resten eines kleines Engelhais. Thrissops sp. auf lehmverkrusteter Oberfläche.
Ein unbestimmter kleiner Schmelzschupper. Noch etwas kleiner (ca. 8,5 cm), eventuell ein sehr seltener Korallenfisch, oder ein Caturus?
Die Präparation wird`s zeigen.

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Krebse
in chronologischer Reihenfolge:

Sculda sp. ein Heuschreckenkrebs. Ein unbestimmter Schwimmkrebs
 
Panzerkrebs cf. Palaeastacus sp. teilweise noch
von einer dünnen Schicht überdeckt.
 

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Reptilien
in chronologischer Reihenfolge:

Teile einer Schildkröte aus den dicken, teilweise laminierten Schichten oberhalb unseres Grabungshorizont.
Eine weitere Schildkröte aus den dicken, teilweise laminierten Schichten oberhalb unseres Grabungshorizont.
 
Eine Brückenechse in einem kleinklüftigen Plattenverband.  

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Stachelhäuter
in chronologischer Reihenfolge:

Oben: 2 Schlangensterne die in unseren Abbau-Schichten eher selten vorkommen.

 
Noch seltener finden wir Reste von Seelilien/Seesternen im Zusammenhang.  

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Resümee der Grabung 2021:

Auszug aus den einleitenden Seiten im Grabungsbuch 2021 von Matthias Mäuser:

„Die diesjährige Grabungsflächen sind als sehr schlecht zu bezeichnen. Die Flächen zeigen ein starkes Relief, das entweder abgeglittenen Riffschuttmassen im direkten Untergrund abbildet oder tektonisch bedingt ist, oder beides. Möglich ist auch das Nachbrechen in Karsthohlräume im Untergrund.
Sehr erschwert wird das Arbeiten -neben dem stark zerbrochenen Zustand der Schichten- durch bis zu 3cm mächtige Lehmschichten die sich zwischen manche Plattenlagen schieben.“

Das diese anfänglich von uns sehr intensiv wahrgenommenen Nachteile, die sich auch in einer minimalen Funddichte wiederspiegelten, im Jahresverlauf jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle spielen sollten, konnten wir zu Grabungsbeginn nicht ahnen. 
Der Umgang mit den Covid bedingten Einschränkungen wurde im Laufe der Zeit schnell zur Routine.

Bereits im März, wenige Wochen nach Beginn der Saison, war für unseren Freund Albert, das frühzeitige Ende der Kampagne gekommen. Eine schwere, langwierige Erkrankung nötig ihm eine Zwangspause ab. Albert ist ein bestimmendes Mitglied unseres Grabungsteams. Wir vermissen ihn schmerzlich und hoffen sehr auf seine baldige Genesung.

Ende Juli prospektierten Dr. Matthias Mäuser gemeinsam mit Helmut Schorr (Chef des Betreiberfirma) eine neue Grabungsfläche für das kommende Jahr im südwestlichen Teil des Steinbruchs. Am 19. August analysiert Matthias die Schichtenfolge in dem kleinen Probeschurf und kommt zu einem positiven Ergebnis. Die einzelnen Lagen des Schichtstoßes (sie fallen deutlich nach Nordosten ein) entsprechen im Wesentlichen den des bisherigen Grabungsareals. In der darauffolgenden Woche erreichte uns die Schreckensnachricht aus dem Museum,
 Matthias war völlig überraschend verstorben.
Er hinterlässt uns tief betroffen und mit einem Gefühl der Leere und Orientierungslosigkeit. Wie wird es weitergehen?

Dem spontanen Ausspruch von Albert kann ich mich anschließen:

was für ein Sch…jahr!

In Absprache mit dem Museum haben wir Ehrenamtliche beschlossen, die Grabung 2021 im Sinne von Matthias zu Ende zu führen. In Abstimmung mit Herrn Schorr konnten wir den bewährten Grabungsmodus bis in den Spätherbst beibehalten. Bei unseren Aktivitäten, die bis Ende Oktober andauerten, hat sich die anfängliche Beurteilung des Grabungsareals mit der daraus resultierenden Fossilarmut durchgängig bestätigt.

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Neue wissenschaftliche Bearbeitungen von Fundstücken aus Wattendorf waren für das zurückliegende Jahr eigentlich nicht zu erwarten, da persönliche Kontakte zu Wissenschaftlern aus bekannten Gründen nicht/kaum möglich waren.

Und doch wurde „unser Mobbl“ bearbeitet!

Die Veröffentlichung von Walther Joyce und Matthias Mäuser erschien am 3. Juni 2021  auf „Plos one“.
In dem Forschungsartikel wird unter anderem eine Schildkröte aus Wattendorf („Mobbl“)  beschrieben und der Spezies Thalassemys bruntrutana zugeordnet.

Link: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0252355

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Sponsoren gesucht

Viele wissenschaftlich wertvolle Fundstücke sind noch unbearbeitet im Depot des NKM Bamberg eingelagert und es kommt sehr wahrscheinlich bei nachfolgenden Grabungen wieder neues Material hinzu. Thomas Bechmann, der geowissenschaftliche Präparator des Museums, ist aus Kapazitätsgründen nicht in der Lage alle Wattendorfer Fundstücke zeitnah freizulegen. Deshalb ist es erforderlich auch externe Präparatoren zu beschäftigen. Die Kosten für dieses Arbeiten sind aber nicht aus dem Budget des Museums zu leisten. Wie schon in der Vergangenheit sind hierfür Spenden von Sponsoren erforderlich. Auch kleine Beträge helfen weiter!

Spenden bitte an:

Freunde des Naturkunde-Museums Bamberg e. V.
Iban: DE 7705 0000 0302 9100 96 (Stadtsparkasse Bamberg)
Verwendungszweck: Spende für Fossilpräparation

Herzlichen Dank für die Unterstützung.

 

Aus Mitteln des Museums und dem Spendenaufkommen konnten neue Ausstellungsobjekte fertiggestellt werden:

„Mobbl`s“ kleine Schwester
Die zeitgleich mit der Riesenschildkröte „Mobbl“ 2018 geborgene 2. Schildkröte ist in der Folgezeit ein bisschen „untergegangen“.  Erst die Entdeckung dieser „Kröte“ veranlasste uns damals Dr. M. Mäuser an den Fundort zu bitten, was dazu führte, dass „Mobbl“ entdeckt wurde!
Doch seit kurzem (Dezember 2020) ist sie ebenfalls fertig bearbeitet. Leider kann sie sich optisch nicht mit „Mobbl“ messen, denn es existiert nur noch der Knochenpanzer. Die Abmessungen des Panzers betragen ca. 50*45 cm! Es handelt sich nun bereits um die dritte außergewöhnlich große Schildkröte, die in den letzten Jahren geborgen werden konnte.
An dem Fossil finden sich keine Spuren einer Prädatoren-Attacke, deshalb kann ein natürlicher Tod angenommen werden.
Verwesungsgase im Körper und unter dem kuppelförmigen Rückenpanzer verliehen dem Kadaver Auftrieb, sodass er noch für eine gewisse Zeit auf/in der Wassersäule der Lagune treiben konnte. Größere und kleinere Raubfische hatten also genügend Zeit, den im Zerfall befindlichen Weichkörper zu verwerten.
Die disartikulierten Panzer-Randplatten (rechts) sind möglicherweise bei der, der Einlagerung folgenden,  diagenetischen Kompaktion abgesprengt worden.
Die Außen-Kontur des Panzers und der gut erkennbare „Längskiel“ (von links unten nach rechts oben) lassen auf eine in Wattendorf noch nicht belegte Art schließen.
Wissenschaftliche Analysen sind leider erst nach den „Covid 19“ bedingten Einschränkungen zu erwarten.

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Ein noch unbestimmter pachycormider Fisch (ca. 70 cm lang) aus einer der unteren Schichten. Kurz vor dem Schwanz löste eine mit Lehm gefüllte Karst-Kluft Teile des Fisches an. Das führte u.a. zur Zerstörung des oberen Lobus der Schwanzflosse die ergänzt werden musste (Pfeil Nr. 1).
Möglicherweise hat sich dieser Raubfisch bei seiner letzten Mahlzeit ein bisschen übernommen! Im Bauchraum (Bild unten links, mit Pfeilen markiert) ist das Skelett eines juvenilen Pleurosaurus sp. mit etwa 30 cm Länge erhalten geblieben.

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Eine sehr robust gebaute Brückenechse (ca.40 am lang) aus dem Jahre 2020 in einer weniger guten Substanz-Erhaltung bei der das hintere Ende des Schwanzes fehlt. Außergewöhnlich ist Form und Struktur des Schädels.

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Soleryon schorri, in bester Erhaltung von der Bauchseite präpariert!

cfk-c

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