Kieselhölzer in Keuper und Unterrotliegend
Am 3. Oktober veranstalteten wir die lange angekündigte Sammeltour „Kieselhölzer im Raum Coburg, Heldburg und Eisfeld“. Die Voraussetzungen waren gut, das Wetter war stabil vorhergesagt und es standen begehbare Felder in ausreichender Anzahl in den 3 Sammelgebieten zur Verfügung.
Nach der Begrüßung der Exkursionsteilnehmer und einer Kurzbesichtigung der Sammlung bei Wolfgang, wurde den Teilnehmern an Musterstücken das visuelle Erscheinungsbild (zur besseren Wiedererkennung auf den Feldern) der „Normal-Fundstücke“ aus den jeweiligen Fundgebieten gezeigt.
Kieselholz-Referenzstücke aus der Region:
Eisfeld, Perm: unscheinbare graue bis schwarze Kieselhölzer – gelegentlich mit Quarzadern. Die Stücke sind meist erst nach dem Waschen eindeutig als Holz oder Geröll zu identifizieren. | Heldburg, Keuper: meist stark abgerollte, grau-braune, gut erkennbare Hölzer. | Tambach (südlichwestlich von Coburg), Keuper: meist wenig abgerollte, oft farbige Hölzer mit Astwirtelmarken. |
Über die A73 ging es dann zur ersten Sammelregion nördlich von Eisfeld. Das weitläufige Areal wurde intensiv von uns „beackert“, trotzdem dauerte es lange bis die ersten Fundstücke eindeutig identifiziert waren. Die schwarzgrauen Fundstücke sind im schmutzigen Zustand nur schwer von ähnlich strukturiertem und gefärbten tauben Begleitmaterial zu unterscheiden. Trotzdem gelang jedem Teilnehmer eine ansehnliche Anzahl an Kieselholzfunden, wobei die Größe diesmal nicht über 15cm hinausging. Bei den Fundstücken handelt es sich um das Koniferenholz Araucarioxylon aus dem unteren Autun. Geologisch ist das Gebiet wahrscheinlich den Oberen Gehrener Schichten zuzuordnen.
Im weitläufigen Sammelgebiet haben wir verschiedene fundträchtige Felder begangen. | Die Grünfärbung der Felder ist keine Neuaussaat! |
Eines der größeren Kieselholzstücke in Fundsituation und nach dem Waschen. Die 2. Sammelregion – nahe der kleinen Stadt Heldburg – erreichten wir gegen Mittag. Die Ackerfundstellen befinden sich südlich und südöstlich der Stadt. Leider war nur eines der Felder begehbar, die anderen waren noch unbearbeitet oder bereits neu angesät. |
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Doch dieses eine Feld bescherte uns eine Vielzahl von Funden, auch einige große und attraktive Stücke. | |
Ein ca. 30cm langes Teilstück eines Stammes mit abgerollter „Rindenseite“ die deutliche Spuren von Schädlingsbefall zeigt. Die radiale Bruchseite des Stammes zeigt die Vertiefung eines Seiten-Astes mit einem exakten Negativabdruck von dessen Oberfläche.Weiterfahrt zur 3. Fundregion südlichwestlich von Coburg. | |
Hier haben wir eine Reihe von fundträchtigen Feldern besucht. | |
Ein sehr großer Brocken Sekundärholz von Woodworthia mit Ast-Narben. | |
Ein 17 cm langes Sekundärholz mit einer weißen Quarz-„Verwitterungsrinde“ | Markkern mit Sekundärholz und schönen Astwirtel-Marken. Stammdurchmesser ca. 10cm |
Bei dem gemütlichen Ausklang in einem hiesigen Lokal konnten einige unserer Sammlerfreunde wegen der langen Rückfahrt nicht teilnehmen. | |
Nach ca. 8 Stunden Feldbegehung, müde und abgespannt, warten wir auf die verdiente Stärkung. Trotzdem wird angeregt über die vergangenen Stunden diskutiert und Pläne für zukünftige Unternehmungen geschmiedet. Ein rundum gelungener Tag mit ansehnlichen Funden neigt sich dem Ende entgegen. cfk-Wolfgang |
Exkursion des Museum Stapf in Nierstein.
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